
25 Okt Versicherer unter Druck: Zahlen KMU die Zeche?
Die Coronapandemie und verschärfter Wettbewerb mit neuen Insurtech-Unternehmen beeinflusst das Geschäft der Versicherungen auf unterschiedliche Weise. Während in einigen Bereichen sinkende Prämien zu erwarten oder bereits angekündigt worden sind, kommt es dagegen in anderen zu zum Teil massiven Erhöhungen.
VON THOMAS BERNER
Gesundheitsminister Alain Berset hatte jüngst für einmal gute Nachrichten zu vermelden: Erstmals seit 2008 werden die Krankenkassenprämien 2022 sinken, im Mittel um 0,2 Prozent. Hinzu kommt ein Abbau von Reserven durch einige Krankenkassen. Dies führt letztlich zu einer Prämiensenkung von 1,3 Prozent, wie das BAG am 28. September 2021 mitteilte.
Höhere Prämien für Krankentaggeldversicherungen
Privathaushalte dürfen sich also über eine Budgetentlastung freuen, wenn auch nicht in allen Schweizer Regionen im gleichen Umfang. In einigen Ostschweizer Kantonen steigen die Krankenkassenprämien sogar leicht.
Ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen nicht wenige Unternehmen, die eine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen haben. Krankentaggeldversicherungen sind zwar freiwillig, aber inzwischen auch bei vielen KMU weit verbreitet. Denn fällt ein Mitarbeitender oder eine Mitarbeitende krankheitsbedingt aus, übernimmt die Krankentaggeldversicherung die Lohnfortzahlungspflicht des Arbeitgebers. Wie nun eine Umfrage des Offertenportals Gryps.ch ergab, wird fast jedes dritte KMU ab 2022 höhere KTGPrämien bezahlen müssen. Besonders betroffen zu sein scheinen dabei kleine Unternehmen mit 1 bis 10 Mitarbeitenden. Die Prämien für Krankentaggeldversicherungen steigen zudem nicht in homöopathischer Dosis, sondern massiv: Von bis zu 44 Prozent höheren Prämien ist hier die Rede, möglich seien sogar Erhöhungen von 100 Prozent, wie Gryps.ch von einigen Fällen weiss.
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